Im Interview gibt OEGE-Geschäftsführer Özcan Gölyeri Einblicke, welche Learnings er aus 23 Jahren als Unternehmer ziehen konnte.

Welche drei Tipps würden Sie anderen Gründern auf den Weg geben?

  1. „Kontinuität wahren: Bleibt immer am Ball und gebt nicht auf. Es gibt immer Leute, die Euch Angst machen möchten vor den möglichen Risiken. Glaubt an Euch und lasst Euch nicht verunsichern, denn es wird immer jemanden geben, der eure Idee nicht gut findet.“
  2. „Verbündete suchen: Zu Beginn habe ich einen 5000 DM Dispokredit benötigt und bin von Bank zu Bank gegangen. Keine der Banken wollte das Risiko eingehen, da wir noch so neu am Markt waren. Hier hat mir unsere Versicherungsagentur Meister weitergeholfen und ein gutes Wort bei der Sparkasse eingelegt. Daraufhin hat sich dann die Sparkasse Dortmund auf das Risiko eingelassen und beide Unternehmen sind noch heute an unserer Seite. Den Ansprechpersonen, die ich dort habe, bleibe ich für immer verbunden.“
  3. „Verantwortung abgeben: Am Anfang fiel es mir wirklich schwer, Verantwortung abzugeben. Ich dachte, je mehr Aufgaben ich abgebe, desto mehr wird den Bach heruntergehen. Dann habe ich aber gelernt zu vertrauen und den Mitarbeitern Verantwortungsbereiche zu übergeben und habe realisiert, dass es weiterhin läuft.“

Was war Ihre größte Herausforderung?

„Im Jahr 2004 hat unser größter Lieferant seine Preise angepasst, was dann für uns einer Existenzkrise gleichkam und ich mich gezwungen sah, Mitarbeiter zu entlassen. Das habe ich sehr lange vor mir hergeschoben, sodass wir beinahe pleite gegangen sind. Erst als der Schritt getan wurde, ging es wieder aufwärts. Seitdem versuchen wir uns sehr breit aufzustellen, was unsere Lieferanten betrifft.

Mehr als zehn Jahre später hatten wir dann eine noch größere Krise. Da wir zuerst als Einzelhandelsunternehmen gestartet sind und Amazon unser Hauptkanal war, hatte sich hier auch eine gewisse Abhängigkeit gebildet. Als dieser Kanal gesperrt wurde, sah es erstmal gar nicht gut aus. Eigentlich hätte ich Mitarbeiter entlassen müssen, aber da wir dann alle erstmal viel Zeit hatten, konnten wir den Großhandel aufbauen und haben hier auch unseren neuen Fokus gesetzt. Im Nachhinein gesehen war es das Beste, was passieren konnte, denn der Großhandel lief dann schnell gut an und so musste ich keine Mitarbeiter entlassen.“

Anmerkung der Redaktion: Weitere Infos zur Unternehmenshistorie finden Sie hier.

Was unterscheidet OEGE von anderen Wettbewerbern?

„Wir sind sehr familiär aufgestellt und die Mitarbeiter können sich frei entfalten. Jemand, der sich entwickeln möchte, hat bei uns sehr viele Chancen verschiedenes auszuprobieren.“

Wo sehen Sie OEGE in fünf Jahren?

„Zukunftspläne habe ich noch nie aufgestellt und bisher hat sich das auch nicht als negativ erwiesen. Wir sind immer sehr schnell und agil als Unternehmen, wenn wir Veränderungen wahrnehmen und da ist es vielleicht auch ein Vorteil, dass wir nicht einen vorgefertigten Plan haben, an dem wir dann stur festhalten. Die Dinge ändern sich teilweise so schnell und ich möchte mich durch langfristige Planungen da nicht einschränken.“

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